Von Sissi-Kitsch und Schnitzel-Flop zur Römer-Romantik

Ich fuhr nach Bratislava, das früher Pressburg hieß und zum Habsburger Reich gehörte. Aber dazu komme ich noch später. In Pressburg angekommen, lief ich durch die kleinen schönen Gässchen und ließ mich mit dem Strom treiben. Neben dem historischen Stadtturm, dem Rathaus und dem Dom, war vor allem die Burg eine schöne Sehenswürdigkeit.

Malerische Gassen in Bratislava

Von der Burg aus konnte man die mittelalterliche Stadtmauer (mindestens 10 Meter davon) und die Donau sehen. Die Burg war riesig und lag auf einem Berg. Im Museum hoffte ich dann endlich zu erfahren, warum das Mährerreich unterging, wie es Habsburgisch wurde und, was wurde mir geboten? An die Wand genagelte Teller und Kitsch und „Sissi-über-alles“. Nach nunmehr vier Tagen Wien, bin ich mittlerweile so Sissi geschädigt, dass nach Hitler umbringen, Sissi umbringen, das zweit Wichtigste wäre, was ich mit einer Zeitmaschine anfangen würde. Etwas erfahren über die Geschichte von Bratislava oder das Mährerreich? Fehlanzeige! Die 13 Euro hätte ich sinnvoller den Grünen oder Greenpeace spenden können und hätte mich nur halb so schlecht gefühlt. Ich dachte mir nur „Ich weiß mehr über eure Geschichte, als Euer scheiß Museum“. Auf dem Burgberg bekam ich das schlechteste Schnitzel das ich je gegessen hatte. Na super…

Schließlich fuhr ich Richtung Petronell, in das Römerlager Carnuntum. Halt machte der Zug in Hainburg. Mein Weg führte mich natürlich durch die Blutgasse. Als die Türken 1683 Wien angriffen und belagerten (die große Türkenbelagerung), stürmten sie den kleinen Ort, überwältigten die wenigen Verteidiger und es brach eine Massenpanik aus. Die Bewohner der Stadt versuchten in zu fliehen, doch das Tor wurde nicht rechtzeitig geöffnet und die panischen Reaktionen der Leute, sowie die Osamnen töteten mehr als 8000 Hainburger. Mögen sie in Frieden ruhen.

Gedenktafel Hainburg

In der Römersiedlung kam ich voll auf meine Kosten! Ich kenn keinen größeren Römerfan als mich, und das beste war, ich war vollkommen alleine. Ich hatte die Fremdenführerin ganz für mich, sie erklärte mir alles sehr genau und hatte richtig Freude daran, mit jemand zu reden, der auch so ein großer Römerfan war. Im Römischen Badehaus zog ich mir eine Toga an und fühlte mich wie ein echter Römer, während ich durch die altrömischen Ruinen strich.

Ave frens!

Ein weiterer, sehr schöner Tag verging.

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